Fast 50 Mitglieder der Wickeder Senioren-Union, darunter auch einige Gäste, folgten der Einladung zum Bürgerstammtisch mit Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik im Saal der Gaststätte Korte. Nach einer kurzen Begrüßung durch Senioren-Union-Vorsitzenden Friedrich Neuhaus übernahm Dr. Michalzik das Wort und dokumentierte nachfolgend seine ganz persönliche Zwischenbilanz nach fast zweieinhalb Jahren Amtszeit. Er sehe zwar einige schwierige Problemfelder und offene Fragen für die nahe und mittelfristige Zukunft der Ruhrgemeinde, aber er sei auch bereit, für gute perspektivische Lösungen mit „Herz und Verstand“ zu kämpfen.
Michalzik sieht das 32- köpfige Rathausteam aber gut aufgestellt, um gemeinsam mit den weiteren 70 Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung „zielorientiert für eine sichere Zukunft Wickedes zu arbeiten“. Weiter schaute Michalzik auf einige noch offene Fragen bezüglich des endgültigen Baubeginns des neuen Rewe- Vollsortimenters am Waltringer Weg oder bezüglich des Erweiterungsbaus des Edeka- Marktes. Auch warb er für Verständnis und bat um Geduld, dass sich wahrscheinlich erst in einigen Jahren erweisen werde, ob sich die Investition von sieben bis acht Millionen Euro in die Modernisierung der Sekundarschule (derzeit noch Gerken- und Sekundarschule) tatsächlich gelohnt habe. „Manchmal muss man einfach auf eine getätigte Entscheidung vertrauen, Mut haben, sich einsetzen und dafür kämpfen. Ich möchte mir aber hinterher nicht vorwerfen und vorwerfen lassen, dass ich es schlicht versäumt habe etwas zu tun“, so Bürgermeister Michalzik.
„Recht gut laufender Verkauf von Baugrund“ Weitere Punkte seiner politischen Bestandsaufnahme waren schließlich die derzeitigen Verhandlungen über schnelleres Internet per Glasfaserkabel, der „recht gut laufende Verkauf“ von Baugrundstücken in den Neubaugebieten und die Probleme mit Altlasten (Bodenverunreinigungen) bei der geplanten Wohnbebauung des ehemaligen Mannesmann-Geländes. Der Verlust an Arbeitsplätzen (in den letzten 25 Jahren über 2 000) und die allgemeine wirtschaftliche Situation Wickedes waren ebvenfalls Gesprächsgegenstand. Nachfolgend ging Michalzik auf Fragen aus dem Publikum ein, etwa zur ZUE, das Gerichtsverfahren mit der Bezirksregierung, die Beeinträchtigungen in diesem Sommer durch die Baumaßnahme an der Bundesstraße 63 und an der Ruhrbrücke sowie die Möglichkeiten des Leader-Projekts.
Text und Foto: Soester Anzeiger vom 18.02.2017 - Andreas Hein